Trainingslager in San Nazzaro
Tops und Flops im SATUS-Trainingslager am Lago Maggiore
Wie kann die SATUS-Turnerschar beim Sportfest Langenthal wieder mit sportlichen Höchstleistungen brillieren? Da gab’s nur eins: ab ins traditionelle Auffahrts-Trainingslager, diesmal nach San Nazzaro oberhalb des Lago Maggiore. Als sportliche Höhepunkte auf dem Programm: eine Bike-Passfahrt (von 200 auf knapp 1400m) und eine Bergtour zum Monte Gambarogno (von 350 auf 1734m).
Um Stau zu vermeiden, machten sich die meisten Teilnehmenden schon am Mittwoch per Minibus auf den Weg Richtung Süden. Einige besonders Sportliche verluden bereits am Mittag ihre Bikes in den Zug. Zwar vereitelte nach dem Gotthard strömender Regen die geplante Abfahrt hinunter nach Biasca – doch kurzentschlossen gings retour durch den Tunnel, per Bike von Göschenen nach Erstfeld und von dort wieder per Zug Richtung Süden. Allerdings wurden die Biker zwischen Cadenazzo und San Nazzarro mangels Verlademöglichkeit dann doch noch richtig durchgewaschen …. Immerhin erreichten sie fast zeitgleich mit der im Stau steckengebliebenen Busequipe das an prächtiger Aussichtslage 200m oberhalb des Lago Maggiore gelegene Hotel.
An Auffahrt stand zum Einstieg ein Minigolftournier auf dem Programm. Als schliesslich auch noch die letzten Nachzügler eingetroffen waren, hiess es zuerst mal Kraft tanken – mit einem kurzen Aufstieg zum europaweit bedeutenden Ort der Kraft auf der „Sass da Grüm“ oberhalb von S. Nazzarro. Und diese Kraft war beim anschliessenden, hart umkämpften Fussballmatch auch nötig – besonders für die Bergung diverser Bälle, die nach Befreiungsschlägen den Steilhang hinunterzukollern drohten… Nach lockerem Ausklang am Pool freuten sich alle auf das Abendessen in der Pizzeria. Allerdings war der Service eher kläglich, lagen doch für die auf der kühlen Terrasse fröstelnde, hungrige Schar nicht mehr als 2 Pizzas pro Backgang drin. So war nach einem kurzen Schlummertrunk im Hotel auch schon bald Bettruhe vor der grossen Biketour angesagt.
Am Freitagmorgen gings richtig los: Die Bike-Route führte in flottem Tempo entlang dem Lago Maggiore über die Grenze nach Maccagno. Dann stand das „Pièce de résistance“ an: 1200 Höhenmeter Aufstieg via Indemini zur Alpe di Neggia. Die meisten – ohne Bergerfahrung mit dem Velo – hatten gehörigen Respekt vor dieser Herausforderung. Immerhin war der Minibus als Begleitfahrzeug dabei, so dass sich ein paar wenige kurzzeitig etwas erholen konnten. Die meisten aber bissen eisern durch und kämpften sich – zwischendurch gestärkt durch ein vorzügliches lokales Mittagessen – aus eigener Kraft bis zur Passhöhe hoch – manche zur eigenen Überraschung. Wenn da das feine Zvieri auf der Alpe di Neggia nicht verdient war….
Danach stand auch schon ein weiterer Lohn für die Strapazen an: mit quietschenden Bremsen gings im Schuss hinunter, zurück nach San Nazzarro. – und für einige noch etwas weiter zur Velorückgabe in Tenero. Mancher konnte kaum glauben, so viele Höhenmeter bewältigt zu haben.
Am Abend stand als Geheimtipp ein echtes, währschaftes Grotto auf dem Programm. Doch welche Enttäuschung: ungemütliches Ambiente, keine Gedecke und mürrische Bedienung dämpften auch den ärgsten Hunger. Nachdem der Kellner gar anfing, seine Gäste zu beschimpfen, war der Entscheid zum Aufbruch rasch gefällt. Schliesslich fand die empörte Turnerschar im etwas weiter entfernten Flugplatzrestaurant doch noch einen feinen Abschluss eines anstrengenden Tages. Doch der Ärger über eine nicht für möglich gehaltene Gastfeindlichkeit liess sich erst beim anschliessenden Grappa im Hotel einigermassen dämpfen. Und das sollte ein Geheimtipp sein?
Monte Gambarogno, 1734m: So hiess die sportliche Herausforderung am Samstag. Nach flachem Start führte schon bald ein endlos steiler Weg Richtung Gipfel. Manche waren froh um die kühlen Temperaturen, besonders mangels Trinkgelegenheit unterwegs. Ab 1300 m dann die Überraschung: immer tieferer Schnee und bald kaum mehr ein Weg erkennbar. So musste der Tourenleiter Tritte stampfen, insbesonder für ein paar Optimisten, die sich mit ihren Turnschuhen bereits im Hochsommer wähnten.
Doch statt die Tour abzubrechen hielt die Turnerschar durch und wurde auf dem Gipfel durch ein prächtiges Panorama belohnt. Auf der Alpe di Neggia wartete dann wieder die wohlverdiente Stärkung, bevors mit dem Bus zurück nach San Nazzarro ging.An diesem Abend durfte kulinarisch nichts mehr schiefgehen. Auf Empfehlung des Hotels konnte die Turnerschar endlich echte tessiner Gastfreundschaft geniessen, im Grotto … beim Italiener…