Wenn wie dieses Jahr endlich wieder ein Sportfest ansteht, ist natürlich auch ein Trainingslager nötig!
Am Mittwochmorgen bestiegen sechs gutgelaunte Suhrer den Zug Richtung Süden. Schon in Olten war ein Spurt nötig, um den Anschluss Richtung Bern zu erwischen. In Domodossola wollten penible Zöllner jeden Ausweis sehen und die Sportler schafften es gerade noch auf den abfahrbereiten Zug…
In Stresa angekommen stand nach Zimmerbezug und Verpflegung Tennis auf dem Programm. Doch beim Tennisplatz angekommen: niemand da?! Immerhin, die Gittertür liess sich öffnen, Schläger und alte Bälle lagen in einem Schuppen – also los! Nach drei Stunden intensiven Ballwechseln auf nassem Untergrund meldeten sich Hunger und Durst. Praktisch, dass sich gleich neben dem Platz ein Bier und eine Pizza geniessen liessen. Den Tag beschlossen die Suhrer in einem Pub, wo spätabends noch einer von zwei Nachzüglern hinzustiess.
Am Freitag stand eine Bike-Tour zum Cima di Morissolo (1420m) auf dem Programm. Allerdings war zuerst mal Service nötig: Federung prüfen, Reifen pumpen, 2x Schlauch reparieren, Sattel verstellen, usw. usw. Endlich hatte jeder ein fahrbereites Bike. Schon kurz nach dem Start aber musste ein eierndes Rad gerichtet werden – eine Speiche fehlte! Ein paar Kilometer weiter: Kettenriss! Ein Glück, dass der SATUS über technisch versierte Biker verfügt. Endlich gings steil den Berg empor. Mitten im Wald: Baustelle, Durchfahrt verboten. Ein schmaler Alternativweg erwies sich als Sackgasse. Blieb nur: Verbot ignorieren, Bikes durch Gestrüpp und über Baumstämme hieven, bis endlich ein schmaler, rotweisser Bergweg weiterführte, entlang einem Steilhang mit zahlreichen Rinnsalen. Hiess: viel schieben, viel tragen, nass-schlammige Schuhe. Endlich kam die Bikerschar mit unterdessen gehörigem Rückstand auf die Marschtabelle wieder auf eine fahrbare Strasse und konnte sich bald darauf mit Salat und feiner Pasta stärken. Nur vier von sieben Bikern hatten danach noch genügend Akku, um den Schlussanstieg zum Gipfel in Angriff zu nehmen. Dann: noch ein Kettenriss, wieder Boxenstopp! Endlich weiter, durch mehrere Tunnels einer alten Befestigung zum Aussichtspunkt, wo sich ein herrlicher Ausblick über den Lago Maggiore eröffnete! Einsetzender Regen mahnte zur Eile. Auf einer gefühlt endlosen, nasskalten Abfahrt gings fröstelnd hinunter nach Verbania und von dort per Fähre zurück nach Stresa, wo eine heisse Dusche und ein feines Abendessen für die Strapazen entschädigten – getrübt einzig durch Glassplitter in einem Fischteller – immerhin gabs dafür den Wein gratis. Beim Dessert stiess auch noch der letzte Nachzügler zur Gruppe.
Am Freitag war bei tiefhängenden Regenwolken eine Wanderung oberhalb des Sees Richtung Süden angesagt, auf glitschig-nassem Weg mit einigen Rutschern und einem schmerzhaften Sturz. Nach dem Mittagsstopp in Lesa entschied sich die Sportlerschar für eine Fahrt nach Arona mit Stadtbummel inkl. obligatorischem Gelato. Zurück in Stresa rundete nach einer feinen Pizza ein Schlummertrunk auf einer Hotel-Dachterrasse mit prächtiger Aussicht den Tag ab.
Die am Samstag geplante Kanutour auf dem Lago d’Orta wurde aufgrund des nasskalten Wetters durch eine Biketour entlang dem Montarone ersetzt. Bei abklingendem Regen machten sich sechs Biker auf den Weg. Zwei Sportler hatten ein Alternativprogramm, ein weiterer musste mit Verdauungsbeschwerden aufgeben. Zu fünft gings über Nebenstrassen und schlammige Trails Richtung Lago d’Orta. Entgegen den Prognosen klarte der Himmel zusehends auf. Bei Sonnenschein gings durch das malerische Städtchen Orta und weiter dem See entlang bis zum Mittagshalt. Trotz teilweise knappem Akkustand schafften es alle Biker zurück nach Stresa, wo zwei Suhrer allerdings nur mit Glück unachtsamen Autos ausweichen konnten – Bella Italia…. Am Abend verschob sich die Sportlerschar per Boot zum Abschlussessen auf die Isola Bella, von wo es spätabends bei strömendem Regen zurück Richtung Hotel ging.
Am Sonntagvormittag bestiegen die Suhrer das Schiff Richtung Locarno und von dort den Zug Richtung Gotthard. Fazit: ein eher nasskaltes, aber dennoch erlebnisreiches Trainingslager – top organisiert von Stöli und Markus. Das Sportfest kann kommen!
E. Schmid