Sportweekend 21./22.8: Der Alpstein ruft!
Am Samstagmorgen bestiegen sieben gutgelaunte Suhrer Sportler in Aarau den Zug in Richtung Ostschweiz. Das abwechslungsreiche Programm und das zumindest am Samstag angesagte Prachtswetter weckten die Vorfreude. Für Sonntag allerdings drohten für das Säntis-Gebiet eher ungemütliche Gewitter… Im rheintalischen Frümsen angekommen gings zuerst ein paar Schritte hoch bis zur kleinen Staubern-Seilbahn. Allerdings weigerte sich der dortige Automat standhaft, die Vereins-Kontokarte zu schlucken – schliesslich musste eine private Karte aushelfen. Auch der Platz in der Kabine reichte nicht für alle Sportler – trotz Überbelegung musste einer die nächste Fahrt abwarten. Oben beim Berggasthaus Staubern gabs vor dem Start Kaffee und Gipfel – bei herrlichem Blick ins Rheintal.
Nach dem Aufbruch in Richtung Hoher Kasten zeigte sich rasch, dass der Prachtstag auch andere Wanderer in die Höhe gelockt hatte, angesichts des schmalen Gratwegs dummerweise meist in entgegengesetzter Richtung. Am Mittag war der erste Höhepunkt dennoch geschafft: herrliche Rundsicht vom hohen Kasten entschädigte für den anstrengenden Aufstieg. Nur noch zu sechst ging es danach hinunter zum Mittagessen im «Ruhesitz» – einer hatte sich mit abgelöster Schuhsohle ausklinken und per Seilbahn auf den Weg zum Schuhkauf nach Appenzell begeben müssen….
Nach der Mittagsrast mit prächtiger Sicht auf Berge und saftige Appenzeller Wiesen folgte der nächste Höhepunkt: eine rasante Trotti-Abfahrt hinunter nach Brülisau. Von dort führte ein idyllischer Weg zuerst dem Brüelbach entlang, bevor es über eine Anhöhe zum Schwendebach ging, wo auf dem Weg Richtung Wasserauen ein erfrischendes Fussbad nicht fehlen durfte.
In Wasserauen bestieg die Sportlerschar die Seilbahn zur Ebenalp. Oben angekommen, wählten alle statt dem direkten Weg zur Unterkunft den Umweg via Wildkirchli / Äscher, mitten hinein in die internationale «Influencer-Szene». Danach wurde der Weg aber – abgesehen von ein paar Klettern – bald fast menschenleer. Beim Berggasthaus Schäfler angekommen wartete bereits ein stolzer Suhrer mit brandneuen Schuhen! Nachdem auf der Terrasse der Durst gelöscht worden war, machte sich die Sportlerschar beim spärlich fliessenden Wasser frisch fürs Nachtessen. Allerdings liess dieses lange auf sich warten. Zumindest sorgte der über dem Berggrat aufgehende Vollmond für willkommene Abwechslung.
In der Nacht beeinträchtigte ein aufkommender Gewittersturm den Schlaf. Nach dem Frühstück entschied sich die Gruppe, trotz wolkenverhangenem Himmel den Aufstieg zum Säntis in Angriff zu nehmen. Der Mut lohnte sich, denn entgegen den Prognosen fiel kaum ein Regentropfen. Nebst vereinzelten Wanderern liessen sich auch Gämsen blicken. Nach der Überquerung eines glücklicherweise flachen Schneefelds folgte ein kräfteraubender Aufstieg über einen mit Seilen gesicherten Felsenpfad, bevor zum Schluss das steile «Himmelsleiterli» überwunden werden musste. Erschöpft auf dem Säntis angekommen, reichte es gerade noch für einen Rundblick, bevor steigender Nebel die Umgebung verhüllte. So bestiegen die Sportler nach dem obligaten Foto gleich die Bahn hinunter zur Schwägalp. Trotz angesagtem Regen entschied man sich, die Rucksäcke zu deponieren, die reservierten E-Bikes zu übernehmen und die Rundtour via Urnäsch-Appenzell zu wagen. Nach kurzer Abfahrt konnte in einer feinen Pizzeria der Hunger gestillt werden, und dies bei immer noch bestem Wetter sogar draussen auf der Terrasse. Der Regenradar verhiess mit etwas Glück nur etwas Nieselregen…
Weiter ging es via Urnäsch zur Kronberg-Bahn, wo ein Zwischenstopp für eine rasante Bobfahrt angesagt war. Danach führte die Route über weiche Wiesenwege nach Appenzell, wo das immer noch passable Wetter zu einem Kaffeestop einlud. Das Personal empfahl zwar wegen angeblich aufkommendem Regen einen gedeckten Platz – doch die Wetterapp hatte ja kaum Anlass zu Sorgen gegeben. Plötzlich aber setzte Regen ein und wurde immer stärker. Auch der Radar sah nun ganz anders aus als zuvor…. Schleunigst schwangen sich die SATUS-Sportler auf die Bikes und pedalten mit maximaler Unterstützung hinauf Richtung Schwägalp. Bei immer heftiger niederprasselndem Regen waren bald alle bis zur untersten Kleidungsschicht durchnässt, sodass der malerische Bergweg kaum mehr genossen werden konnte. Bei rasch sinkendem Akkustand fragte sich mancher schon, ob er wohl noch würde schieben müssen. Schliesslich gelangten doch noch alle pedalend zur Schwägalp, wenn auch teilweise mit praktisch leerem Akku. Im deponierten Gepäck suchte die tropfnasse Sportlerschar nach letzten trockenen Kleidungsstücken. Schliesslich bestiegen die Suhrer teilweise in Shorts und Flipflops das PostAuto nach Urnäsch. Kurz nach 21 Uhr trafen alle wohlbehalten in Aarau ein, nach einem abwechslungsreichen Sportweekend, das in mehrfacher Hinsicht prägende Eindrücke hinterlassen hatte.
E. Schmid