Nachdem das in Sizilien geplante Trainingslager 2020 coronabedingt ausgefallen war, konnte das diesjährige Aufbautraining immerhin stattfinden, wieder einmal im Tessin.
Am Donnerstagmorgen machten sich sechs Sportler samt Bikes per Zug Richtung Süden auf. In Locarno stiessen zwei vorzeitig angereiste Sportler sowie ein Cabriofahrer hinzu. Per Mountainbike verschob sich die Truppe nach Ascona, mit steilem Schlussanstieg zum Hotel. Kurze Umziehpause und schon gings zur Nachmittags-Biketour über den Monte Verità Richtung Intragna. Dabei zeigte sich, dass unbekannte Wanderwege nicht immer ideal zum Biken sind, gerade wenn sie über längere Treppen emporführen. Vor allem einige E-Biker mussten unerwarteten Trage-Effort leisten. Nach kurzer Abfahrt gabs in einem lauschigen Grotto in Arcegno ein feines Plättli, bevor der Weg via Intragna der Mellezza entlang zurück nach Ascona führte.
Für Freitag DAS Highlight: Segeltörn auf dem Lago Maggiore! Zuvor versammelte sich die Sportlerschar allerdings frühmorgens zu einer ausgedehnten Jogging-Trainingsrunde um den Monte Verità. Nach ausgiebigem Frühstück gings per Bike gemütlich zum Hafen, wo Skipper Martin die Suhrer empfing. «Saftlose Pflaumen» gab der Coach bei Ankunft von sich – meinte aber tatsächlich die vom Hotelzimmer mitgenommenen Früchte … Ab also ins Boot – mit gerade genug Platz für zehn Personen. Professionell instruiert wurden bei strahlendem Sonnenschein Segel gesetzt, gesteuert und abwechselnd Wenden geübt – bei flauem Wind total easy. Für den Weg um die Brissago-Inseln musste gar der Hilfsmotor zugeschaltet werden. Zur Auflockerung servierte der Skipper zwischendurch einen Apéro. Doch was bedeuteten die gelben Blinklichter am Ufer – etwa ein Test? Plötzlich wurde das Boot von kräftigen Böen erfasst. Der Wind riss mit Windstärke 5-7 aus wechselnder Richtung so stark am Segel, dass dieses sich bis fast aufs Wasser neigte. Das Boot schlingerte und kippte zuweilen derart, dass sich verschiedene Sportler an die Reling klammerten und Stimmung wie auf der sinkenden Titanic aufkam. Beruhigend immerhin, dass der Skipper das Schiff zuvor als unkenterbar bezeichnet hatte. Dennoch: eilig musste die Segelfläche reduziert werden. Der Skipper war froh, dass er das Steuer zwischenzeitlich einem Suhrer mit Segelerfahrung überlassen konnte. Dann aber kam Stimmung auf – mit Wind macht Segeln richtig Spass! Nach längerem Herumkurven steuerte der Skipper das Boot schliesslich routiniert zurück in den Hafen. Bei der Bike-Rückfahrt wäre der böige Wind allerdings nicht mehr nötig gewesen…..
Am Samstag stand eine Bike-Tour das Maggiatal empor auf dem Programm. Schon kurz nach dem Start musste der Coach einen schleichenden Platten reparieren. Danach aber gings in flottem Tempo hinauf bis zum Wasserfall von Bignasco und nach Cavergno, wo ein Gartenrestaurant zur Mittagsrast einlud. Während drei Biker danach den Rückweg nach Ascona wählten, entschied sich die Mehrheit für den kräftezehrenden Zusatzanstieg das Val Bavona hoch bis nach San Carlo (950 m.ü.M.). Peanuts diesmal allerdings für die E-Biker …
Am Abschlusstag kam das Wandertenu zum Zug: zuerst vom Hotel flach nach Locarno, dann steil empor via Monte Bré nach Cardada (1350 m.ü.M.), mit prächtiger Aussicht auf die Magadino-Ebene und den Lago Maggiore. Hinunter gings mit Seilbahn und Bus nach Locarno, wo auf der Piazza Grande eine feine Pizza wartete. Danach Rückmarsch zum Hotel, Gepäckaufgabe und Bike-Fahrt zum Bahnhof Locarno. Bis zur Zugsabfahrt um 17.45 Uhr reichte die Zeit noch bestens zum abschliessenden Genuss eines feinen Gelato. Eine Destination in der nahen Schweiz hat durchaus Vorteile, solange das Wetter mitmacht und die Terrassen trotz Corona geöffnet sind ….
Fazit: Besten Dank an Markus für die professionelle Organisation eines gelungenen Trainingslagers. Dank geschickter Datumswahl konnten alle Aktivitäten bei prima Sportwetter durchgeführt werden, während es in der Vor- und Folgewoche bekanntlich in Strömen regnete…
E. Schmid
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