Sportweekend 2012

Mit dem Bike auf 3000 m

E. Schmid

Am Wochenende vom 25./26. August stand den SATUS-Sportlern eine besondere Herausforderung bevor: per Bike ab Haute-Nendaz auf die «Tour du Montfort». Die Route sollte bis auf gegen 3000 Meter Höhe führen – 3300 m bergab und 500 m empor. Obwohl einige sich diese Strapazen nicht zutrauten und schon gar nicht anmeldeten, machten sich am Samstagmorgen immerhin 11 SATUS-Sportler auf den Weg nach Nendaz. Allerdings war für den Nachmittag Gewitter mit Starkregen angesagt. Bei der Ankunft in Nendaz behielten vorerst die Optimisten Recht – sonniges Wetter und beste Bike-Bedingungen. Angesichts der Prognosen war allerdings rasche Abfahrt ratsam. Also: Zimmerbezug, Empfang der Bikes und los gings per Seilbahn hoch nach Tracouet (2200 m). Vorerst passable Wege verführten zu immer rasanterer Talfahrt, sodass bei Einzelnen die Bremsen bald erbärmlich quietschten. Die erfahrenen Biker wurden langsam mutiger und wählten zuweilen halsbrecherische Hangfahrten – die sie nicht immer, aber meist souverän meisterten….Um die Mittagszeit wurde mit Sessel- und Seilbahn der höchste Punkt erreicht – der Col des Gentianes (2900 m). Auf einmal zog sich das Feld auseinander: ein Platten hatte den Präsidenten gestoppt…. Als routinierter Biker hatte er rasch den Ersatzschlauch montiert, sodass sich der Rückstand in Grenzen hielt. Allmählich meldete sich der Hunger – doch war eine Mittagsrast angesichts immer dunklerer Wolken ratsam? Der Appetit behielt die Oberhand und die Sportlerschar versammelte sich zum stärkenden Mittagessen. Danach gings weiter – rauf- und runter. Auf einmal zweigten enge, steile Trails vom Weg ab. Einige sagten sich wohl, «jetzt kann ich zeigen, wie gut ich das Bike beherrsche» und verliessen die Normalroute. Doch die Trails waren wohl für Verrückte eingerichtet – mit Steilkurven, hohen Schanzen und mehr – so kam es, dass einzelne SATUS-Sportler zwischendurch den Kontakt mit dem Bike verloren und dieses auch mal ohne Fahrer seinen Weg fortsetzte… Doch trotz einiger Stürze und kleinerer Blessuren – ein Spass, der süchtig machen konnte. Wer als Zielpublikum gemeint war, zeigte sich dann, als junge Biker mit Spezialbikes, Integralhelmen und in dicke Schoner eingepackt die Trails in Angriff nahmen…

Nachdem der Rest der Strecke absehbar schien und das Wetter immer noch hielt, wagte man einen Kaffeestopp. Nach kurzer Zeit mahnten erste Tropfen allerdings schon wieder zum Aufbruch. Bevor es im Schuss nach Nendaz hinunterging, musste voerst eine langgezogene Schlusssteigung bezwungen werden, die das Feld tüchtig auseinanderriss. Schliesslich konnte die SATUS-Sportlerschar die Bikes erschöpft, aber zufrieden abgeben. Im Hotel angekommen, setzte alsbald immer stärkerer Regen ein. Am Abend verkündete dann die Wetterfee, das angekündigte Sturmtief habe sich wider Erwarten lange verzögert… Schwein gehabt!

Nach dem Frühstück folgte am Sonntag der zweite Teil der Tour: Mit Postauto, Zug und Bus nach Leukerbad und von dort von der Gemmi hinunter nach Kandersteg. Am Bahnhof Leuk plötzlich Aufregung. Zwei Schlafmützen hatten den Ausstieg verpasst und hämmerten vergeblich an die Tür – weg war der Zug. Kein Handy – kein Kontakt möglich. Was blieb anderes übrig, als die Tour wie geplant fortzusetzen. Als die dezimierte Gruppe schon in der Seilbahn auf die Abfahrt wartete, näherten sich draussen eilig zwei Nachzügler – siehe da, es waren die beiden verlorenen Schafe! Per Anhalter bei einem jungen Porschefahrer eingestiegen, hatte sich dieser zu einer halsbrecherischen Bergfahrt animieren lassen – adrenalinträchtiger als jede Bikeabfahrt! Immerhin konnte so die Wanderung von der Gemmi runter wieder vereint in Angriff genommen werden – mit obligatem Zwischenstopp im Bergrestaurant Schwarenbach. Fazit: das von Stöli tadellos organisierte Sportweekend 2012 war ein voller Erfolg – mit nachhaltigen und bei einigen gar sicht- und spürbaren Erinnerungen.